Ones to watch Bundesliga Saison 24/25
8 Minuten Lesezeit
Die neue Saison der ersten Bundesliga steht in den Startlöchern, am 23.08 starten wir mit Borussia Mönchengladbach, die Zuhause den ungeschlagenen Meister, Bayer 04 Leverkusen zu Gast haben.
Doch wie jede Saison starten die Teams bereits Monate vor Start in die Saisonplanungen, somit auch in die Transfersaison. Zwar haben wir noch eine Woche Endphase vor uns, vor allem den Deadline Day, trotzdem werfen wir einen Blick zurück auf unsere Top 10 Transfers von denen wir denken sie könnten für Aufsehen und Schlagzeilen sorgen.
Die wichtigsten Aspekte hierbei für mich sind Marktwert und Ablöse – Wo ich mich auf Transfermarkt.de beziehe.
Erwartungshaltung, in welcher Rolle der Spieler in die Saison geht und natürlich auch die Statistiken der letzten Jahre.
1 – Can Uzun – Eintracht Franfurt
Zugegeben, in Deutschland hat sich Can Uzun letzte Saison mit seinen Leistungen beim Club aus Nürnberg ins Spotlight gespielt, der 18 Jährige, Türkische Nationalspieler sorge mit seinem Scoring für Furore. Für den 1.FC Nürnberg bringt es Uzun in seiner Durchbruchsaison auf 19 Tore und 4 Vorlagen in 32 Pflichtspielen, diese Leistungen und die Perspektive die Uzun zeigt bringen ihn in die Türkische Nationalmannschaft und zur Eintracht aus Frankfurt.
Uzun glänzt mit mit einer Abschlussquote von 48%, dies Reflektiert sie Fähigkeit, Chancen konsequent zu nutzen, hierzu kommt eine Erfolgsquote von 55% seiner Dribblings das entspricht 3,2 Dribblings pro 90 Minuten, die Zahlen zeigen wie Reif Uzun bereits mit 18 Jahren auftritt, keine unnötigen Dribblings wo er sich fest beißt, nein, Zug zum Tor! Zu Uzuns 1,86 Körpergröße kommt Physisch eine hohe Laufleistung von 11,5 Km pro Spiel, was von Präsenz und Einsatz am Platz zeugt.
Technisch sehr vielseitig, mit einem besonders guten Ballgefühl ist Uzun auch im 1 gegen 1 Brandgefährlich Uzun kombiniert Technik und Laufbereitschaft und ist somit eine echte Waffe im Offensivspiel der Frankfurter. Trotz seines Alters wirkt Uzun oft sehr unbekümmert, als spüre er keinen Druck.
Die Eintracht bezahlt 11 Millionen Euro für einen 18 Jährigen Nationalspieler und ist meines Erachtens nach der perfekte Nächste Schritt. Wenn wir einen Blick auf den Kader von Frankfurt werfen sehen wir eine echte Alternative für Omar Marmoush dessen Verbleib auch nicht sicher ist. Ein guter Partner für Ekitike oder Leih Rückkehrer Matanovic.

Bild: Eintracht Frankfurt
2 – João Palhinha – FC Bayern München
Nun gut, wenn es um die Bayern geht, ist Palhinha nicht mal der Top-Transfer schlechthin. Immerhin hat man mit Olise einen noch teureren Neuzugang zu verbuchen. Für Palhinha zahlt man 50 Millionen Euro an Fulham und für Michael Olise 55 Millionen an Crystal Palace – über 100 Millionen Euro für zwei Spieler, so viel wie kein anderer Bundesligist insgesamt. Wohl gemerkt, Platz 2 geht an Leverkusen mit nicht mal 60 Millionen Euro.
Doch für uns ist Palhinha, die mit Sehnsucht erwartete Holding 6 (Grüße gehen an Thomas Tuchel), DER Königstransfer der Münchner.
Mit Palhinha gewinnt das Münchner Mittelfeld an extremer Zweikampfstärke, wohl einen der besten der Welt in dieser Hinsicht. Im Vergleich zum aktuellen Bayern-Mittelfeld zeigt die Statistik der gewonnenen Zweikämpfe eben diese Qualität deutlich: Palhinha gewinnt pro 90 Minuten 6,6 Zweikämpfe am Boden, Goretzka 2,2, Kimmich 2,0, Pavlovic 2,6 und Laimer 2,0. Auch in Tackles pro Spiel – 4,6 – weist Palhinha deutlich bessere Zahlen auf als das aktuelle Mittelfeld der Münchner.
Progressiv hingegen werden die Bayern auf den zweiten 6er setzen müssen, denn Palhinha löst nicht den spielerischen Part des 6er-Duos. Zwar weist Palhinha gute Passzahlen auf und kreiert für Fulham eine Großchance pro Spiel, profitiert jedoch von kurzen, sicheren Pässen, meist zum eben erwähnten 6er-Partner, der fürs Aufbauspiel zuständig ist.
Spannend bleibt, wer diese Rolle einnimmt. Goretzka wird den Verein wohl verlassen; Eberl hat bereits Andeutungen auf einen Abschied gegeben. Kimmich wäre wohl perfekt für diese Rolle, hat aber vor allem bei der EM auf der Rechtsverteidiger-Position geglänzt und geht in sein letztes Vertragsjahr bei den Münchnern, was immer wieder zu Abschiedsgerüchten führt.

Bild: FC Bayern München
3 – Mohamed Amoura – VfL Wolfsburg
Der VfL lässt sich die Leihgabe des Algeriers Mohamed Amoura 3 Millionen Euro kosten, hinzu kommt eine Kaufoption, wohl keine Pflicht. Somit muss sich der 1,70 große Mittelstürmer, der vom belgischen Verein Union Saint-Gilloise kommt, zuerst unter Beweis stellen. Dieser kommt mit einer Statement-Saison nach Wolfsburg: 31 Torbeteiligungen in 48 Pflichtspielen, 23 Tore und 8 Vorlagen, 18 Tore und 4 Vorlagen alleine in der abgelaufenen Jupiler Pro League-Saison.
Doch was macht den algerischen Nationalspieler aus? Ein vielseitiger Scorer. Amoura erzielt den Großteil seiner Tore von links in den 16er kommend, allerdings unterschiedlich im Abschluss – linker Außenrist, rechter Innenrist. Aber auch spektakulär, wie am 12. Spieltag gegen KVC Westerlo per Fallrückzieher.
Im Passspiel hingegen hat der Algerier noch etwas Luft nach oben. Seinem xA von 4,2 ist er mit 4 Assists gerecht geworden, aber die 15,52% angekommenen Flanken lassen Luft nach oben. Im Zusammenspiel mit Jonas Wind wird diese Statistik wohl direkt nach oben gehen, und auch an den 1,26 Key Passes pro 90 Minuten wird Amoura arbeiten müssen. Das hohe Tempo hingegen macht Amoura so unglaublich gefährlich; mit einer Highspeed von 35,3 km/h bewegt sich Amoura in Davies- und Frimpong-Sphären und ist somit eine Bereicherung für das VfL-Offensivspiel.
Vor allem das Spiel von Jonas Berg, der sehr über den körperlichen Aspekt kommt mit seinen 1,90 m, wird Amoura perfekt ergänzen. Meines Erachtens nach wird er auch direkt in die Startelf marschieren, sobald er von seiner Innenbandverletzung zurückkehrt. Amoura wurde mit Mannschaften wie Liverpool in Verbindung gebracht – zurecht. Der VfL hat eine krasse Verstärkung für die Offensive geholt und wird, da lehne ich mich aus dem Fenster, die Kaufoption ziehen.

Bild: Vfl Wolfsburg
4 – Jeanuel Belocian – Bayer 04 Leverkusen
Der erste Verteidiger in unserer Reihe ist Jeanuel Belocian vom Meister Leverkusen. Der französische Innenverteidiger ist 19 Jahre alt und kommt aus der Rennes-Jugend, an die Leverkusen 15 Millionen Euro überwies.
Belocian gab in der Saison 21/22 sein Debüt in der Ligue 1, spielte dabei aber mit nur 10 gespielten Minuten eine eher unwichtigere Rolle. In der Saison 23/24 hingegen spielte sich der französische Linksfuß mit 23 Spielen, davon 16 in der Startelf, in die Scoutingbücher der Leverkusener und in die französische U21.
Belocian glänzt durch ein reifes Auftreten: 90% Passgenauigkeit, eine Zweikampfquote von 65% und dabei keine einzige Gelbe Karte – mit nur 0,5 Fouls pro Spiel – in der abgelaufenen Ligue 1-Saison sind das, was Belocian für Xabi Alonso so attraktiv macht.
Mit einem weiteren Linksfuß neben Hincapié schafft sich Alonso somit mehr Flexibilität in der Innenverteidigung. Man deckt damit wohl auch den Abgang eines Innenverteidigers ab. Stand jetzt ist Tah noch nicht bei Bayer, was als Frage der Zeit gilt. Ein weiterer geschickter Transfer von Simon Rolfes, der einen Rohdiamanten verpflichtet und auf fertige, gestandene Innenverteidiger, die das große Geld verdienen und kosten, verzichtet – vor allem in Anbetracht, dass Belocian als 4. Innenverteidiger verpflichtet wird. Es bleibt abzuwarten, auf wie viele Einsatzminuten Belocian kommt. Ich werde es aufmerksam verfolgen.

Bild: Bayer 04 Leverkusen
5 – Paul Wanner – 1. FC Heidenheim
Mit Wanner präsentiere ich euch den zweiten Spieler, der letzte Saison in der zweiten Bundesliga für Aufsehen gesorgt hat. Die Bayern-Leihgabe war der Scoring-Garant für Elversberg, die die Saison auf Platz 11 beendeten. Der 18 Jahre junge Wanner spielt sich mit 6 Toren und 3 Vorlagen in 28 Einsätzen, in denen er 1701 Minuten auf dem Spielfeld stand, ins Spotlight. Wanner, der außerdem der jüngste Bundesliga-Profi aller Zeiten ist, gab sein Debüt für die Bayern mit 16 Jahren und 15 Tagen.
Nach 6 Bundesliga- und 2 Champions-League-Spielen ging es für ihn in die zweite Liga, wo er beeindruckte und Heidenheim auf sich aufmerksam machte. Diese leihen Wanner nur für die Saison 2024/2025 aus, da sie die Abgänge von Eren Dinkci (nach Leihende zurück zu Werder Bremen, nun Freiburg) und Jan-Niklas Beste (Benfica Lissabon) kompensieren müssen.
Wanner, der am liebsten auf der 10 spielt, aber auch am linken und rechten Flügel einsetzbar ist, erspielte sich aus diesen Positionen einen xG-Wert von 5,72, dem er mit 6 Toren auch gerecht wurde. Mit 4,4 Dribblings pro 90 Minuten, von denen rund 50% effektiv sind, ist Wanner ein Spieler, der das direkte Duell nicht scheut. Mit 1,21 Key Passes und 2,14 Flanken pro 90 Minuten wird deutlich, dass Wanner auch gerne kreiert. Natürlich ist das alles ausbaufähig, aber immerhin reden wir hier über einen 18-Jährigen, der abgesehen von den trockenen Zahlen auch durch Engagement und Laufleistung zu beeindrucken wusste.
Durchaus sind hier Parallelen zu Eren Dinkci zu erkennen, der bei Heidenheim in einem ruhigen Umfeld den nächsten Schritt machen konnte. Wanner hat einen Marktwert von 8 Millionen und gilt als echter Rohdiamant. Für Wanner gilt es, sich zu etablieren und jetzt auch in der Bundesliga auf sich aufmerksam zu machen, um die Chance zu bekommen, sich bei den Bayern durchzusetzen. Klar ist, dass er dafür eine Ausnahmesaison und Konstanz benötigt. Die Gerüchte um Xavi Simons und Florian Wirtz reißen nicht ab, und Musiala spielt bereits bei den Bayern. Meiner Meinung nach wird sich Wanner für einen anderen Club beweisen müssen, denn auch in seinem Fall könnten die Bayern in Zukunft eine sehr gute Ablöse generieren.

Bild: 1.FC Heidenheim